Viele Menschen fragen mich: „Meditieren – ist das nicht nur etwas für Yogis, Mönche oder Menschen, die stundenlang stillsitzen können?“
Die Antwort: Meditieren kann jede*r lernen. Es ist kein esoterisches Geheimnis, sondern eine Fähigkeit, die wir alle in uns tragen – und die uns im Alltag bei Stressbewältigung, Achtsamkeit und Resilienz enorm unterstützen kann.
Was bedeutet meditieren eigentlich?
Meditation heißt: den Geist zur Ruhe bringen und die Aufmerksamkeit bewusst auf den gegenwärtigen Moment lenken.
Das kann viele Formen haben:
- den Atem beobachten
- einen Bodyscan durchführen
- achtsam durch den Wald gehen
- eine geführte Meditation hören
- Dankbarkeit bewusst wahrnehmen
Im Kern geht es darum, bewusst präsent zu sein, statt unbewusst im Autopilot-Modus zu laufen.
Gibt es „richtig“ oder „falsch“ meditieren?
Ein Irrtum lautet: „Ich kann nicht meditieren, weil ich ständig Gedanken habe.“ Doch genau das ist Meditation.
- Gedanken tauchen auf – du bemerkst sie.
- Geräusche sind da – du hörst sie.
- Vielleicht spürst du Anspannung oder Schmerz – auch das darf da sein.
Es gibt kein „gutes“ oder „schlechtes“ Meditieren. Entscheidend ist, wahrzunehmen, was da ist, ohne dich darin zu verstricken.
Nicht bewerten – eine neue Haltung einüben
Ein zentraler Aspekt von Achtsamkeit ist: nicht zu bewerten.
Wir sind es gewohnt, alles sofort einzuordnen: angenehm/unangenehm, richtig/falsch, gefällt mir/nicht. Meditation lädt dich ein, einen anderen Blick einzunehmen – wie ein Forscher oder eine Forscherin, die beobachtet, ohne sofort ein Urteil zu fällen.
👉 Wie wäre es, ein Geräusch einfach nur zu hören, ohne es gleich „störend“ oder „schön“ zu nennen?
👉 Oder den Atem zu spüren, ohne ihn verändern zu wollen?
Dieses Nicht-Bewerten schafft innere Freiheit – und entlastet den Geist.
Konzentration trainieren – warum Meditation wirkt
Unsere Aufmerksamkeitsspanne wird durch digitale Reize, Multitasking und Informationsflut immer kürzer. Viele Menschen fühlen sich deshalb zerstreut und überfordert.
Meditation wirkt wie ein Training für den Geist:
- Mit der klaren Intention „Ich übe jetzt“ bringst du deine Aufmerksamkeit bewusst zurück.
- Jede Ablenkung ist keine Niederlage, sondern Teil des Übens.
Schon wenige Minuten tägliche Meditation verbessern Konzentration, innere Klarheit und Resilienz – oft schneller, als man denkt.
Wissenschaftlich belegt: Die Wirkung von Meditation
Zahlreiche Studien zeigen, dass Meditation:
- das Stresshormon Cortisol senkt
- Konzentration und Aufmerksamkeit verbessert
- emotionale Stabilität stärkt
- Schlafqualität und Immunsystem positiv beeinflusst
- die Resilienz im Umgang mit Belastungen erhöht
Deshalb wird MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) – Stressbewältigung durch Achtsamkeit – heute weltweit in Kliniken, Unternehmen und Coachings erfolgreich eingesetzt.
Wie kann ich anfangen zu meditieren?
1. Atembeobachtung
Spüre bewusst deinen Atem – ohne ihn zu verändern.
2. Bodyscan
Lenke die Aufmerksamkeit durch den Körper. Alles darf da sein – ohne Bewertung. Probier doch mal gleich diese 9 min Übung aus.
3. Achtsamer Spaziergang
Gehe langsamer, spüre deine Schritte, nimm Geräusche und Gerüche bewusst wahr.
Von Disziplin zu Motivation
Zu Beginn braucht Meditation etwas Disziplin: den Timer stellen, sich hinsetzen, dranbleiben.
Doch sobald du die positiven Wirkungen spürst – mehr Ruhe, bessere Konzentration, erholsamer Schlaf – entsteht Motivation ganz von selbst.
Dann wird aus „Ich muss meditieren“ schnell „Ich will meditieren“.
Fazit: Jeder kann meditieren
Meditation ist kein Talent, sondern eine Praxis, die jeder lernen kann. Schon wenige Minuten am Tag machen einen Unterschied – für Gesundheit, Selbstfürsorge und Stressmanagement.
Egal ob du Führungskraft, Elternteil, Studentin. Lehrer oder Unternehmerin bist: Meditation, Achtsamkeit und MBSR sind Werkzeuge, die dich stärken – im Beruf wie im Privatleben.
In meinen MBSR-Kursen in Heidelberg und online sowie Stressbewältigungstraining lernst du, wie du Meditation, Achtsamkeit und Stressbewältigung systematisch in deinen Alltag integrierst – praxisnah, wissenschaftlich fundiert und alltagstauglich.