10 MBSR Übungen für den Alltag
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Acht­sam­keit, Entspan­nung & Selbst­für­sorge in Beruf und Privat­leben

Stress begleitet viele Menschen täglich – ob als Führungs­kraft, Eltern­teil, Lehr­kraft, Pfle­ge­kraft, chro­nisch Erkrankte:r oder mit anderen Rollen und Belas­tungen. Die Heraus­for­de­rungen sind viel­fältig: hohe Erwar­tungen, stän­dige Erreich­bar­keit, Zeit­druck und emotio­nale sowie körper­liche Erschöpfung.

Das MBSR-Programm (Mindful­ness-Based Stress Reduc­tion) bietet praxis­er­probte, wissen­schaft­lich fundierte Methoden zur Stress­be­wäl­ti­gung, Förde­rung von Entspan­nung, zur Reduk­tion nega­tiver Gedanken und Stär­kung der Resi­lienz.

Hier finden Sie 10 alltags­taug­liche Übungen – geeignet am Arbeits­platz und zu Hause, bei chro­ni­schen Schmerzen oder Depres­sionen ebenso wie in fordernden beruf­li­chen und privaten Rollen.

1. Body­scan – Der Körper als Ruheanker

Der Body­scan ist eine geführte Acht­sam­keits­reise durch den Körper – im Liegen oder Sitzen. Sie nehmen syste­ma­tisch einzelne Körper­be­reiche wahr.

Wirkung: Fördert tiefe Entspan­nung, verbes­sert die Körper­wahr­neh­mung, wirkt beru­hi­gend auf das Nervensystem.

Tipp: Ideal zum Einschlafen, in Pausen oder als Ritual am Arbeitsplatz.

Body­scan

2. Atem­medi­ta­tion – In der Atmung zur Ruhe finden

Konzen­trieren Sie sich einige Minuten auf den natür­li­chen Atem­fluss. Sie müssen nichts am Atem ändern, sondern ihn einfach natür­lich fließen lassen. Gedanken dürfen kommen und gehen – kehren Sie immer wieder sanft zum Atem zurück.

Nutzen: Beru­higt den Geist, fördert Selbst­re­gu­la­tion, hilft, nega­tive Gedanken zu reduzieren.

Atemmeditation

3. 3-Minuten-Atem­raum – Kurz inne­halten, viel bewirken

Ein effek­tiver Mini-Reset in drei Schritten:

  1. Inne­halten (Was nehme ich gerade wahr?)
  2. Atmung spüren
  3. Den ganzen Körper in der Atmung fühlen

Anwen­dung: Vor Meetings, bei Konflikten oder Überforderung.

4. Acht­sames Gehen – Bewe­gung mit Bewusstsein

Gehen Sie langsam, spüren Sie jeden Schritt. Lassen Sie das Ziel los – und kehren Sie zurück zur Wahr­neh­mung der Bewe­gung und des Kontaktes mit dem Boden.
Effekt: Erdung, Zentrie­rung, ideal für alle, die viel „im Kopf“ sind.

5. Acht­sames Essen – Mit allen Sinnen genießen

Essen Sie bewusst – langsam, mit Pausen, ohne Ablen­kung. Spüren Sie Konsis­tenz, Farbe, Tempe­ratur, Geschmack und Geruch.
Nutzen: Redu­ziert Stres­sessen, stei­gert Genuss, verbes­sert Verdauung.

6. Gedicht-Medi­ta­tion – Worte, die stärken

Lesen Sie ein Gedicht langsam und lassen Sie es nach­wirken. Lassen Sie sich inner­lich berühren.

Ein Beispiel von Rumi – Das Gast­haus
Das mensch­liche Dasein ist ein Gast­haus.
Jeden Morgen ein neuer Gast.
Freude, Depres­sion und Nieder­tracht –
auch ein kurzer Moment von Acht­sam­keit
kommt als unver­hoffter Besu­cher.
Begrüße und bewirte sie alle!
Selbst wenn es eine Schar von Sorgen ist,
die gewaltsam Dein Haus
seiner Möbel entle­digt.
Selbst dann behandle jeden Gast ehren­voll,
viel­leicht reinigt er Dich ja
für neue Wonnen.
Dem dunklen Gedanken, der Scham, der Bosheit –
Begegne ihnen lachend an der Tür
Und lade sie zu dir ein.
Sei dankbar für jeden, der kommt,
denn alle sind zu Deiner Führung geschickt worden
aus einer anderen Welt.

Wirkung: Verbun­den­heit mit sich selbst stärken, inneren Sinn­raum öffnen – beson­ders hilf­reich bei Depres­sionen oder Erschöpfung.

7. STOP-Technik – Reak­ti­ons­muster durchbrechen

S = Stoppen
T = Tief durch­atmen
O = Orien­tieren – Was nehme ich wahr?
P = Prüfen – Was brauche ich jetzt?
Effekt: Unter­bricht Stress­muster und fördert bewusste, klare Entscheidungen.

8. Acht­sames Zuhören – Mehr Verbin­dung, weniger Stress

Schenken Sie Ihrem Gegen­über Ihre volle Aufmerk­sam­keit. Ohne zu urteilen. Ohne zu unter­bre­chen. Ohne in ihrer eigenen Geschichte zu sein.
Nutzen: Fördert Präsenz, redu­ziert Konflikte, stärkt Bezie­hungs­kom­pe­tenz – für Lehrer:innen, Pfle­ge­kräfte und Führungs­kräfte beson­ders wertvoll.

9. Selbst­mit­ge­fühls­pause – In Freund­schaft sein

In stres­sigen Situa­tionen legen Sie eine Hand auf Ihre Herz­re­gion und/oder Bauch­re­gion und sagen einen freund­li­chen Satz zu sich selbst, der Ihnen jetzt gerade passend scheint, wie „Möge ich glück­lich sein“, „Möge ich geduldig bleiben“ oder „Möge ich freund­lich zu mir selbst sein“. Die Berüh­rung und die freund­li­chen Worte wirken beru­hi­gend.
Wirkung: Wirkt beru­hi­gend, löst Anspan­nungen, hilf­reich in Konflikten und zur Förde­rung des Selbstmitgefühls.

10. Dank­bar­keits­praxis – Den Fokus auf das Posi­tive lenken

Erin­nern Sie jeden Abend an drei Dinge, für die Sie dankbar sind. Verge­gen­wär­tigen Sie sich diese Erfah­rungen und schreiben Sie jeden Abend – ob klein oder groß.
Nutzen: Redu­ziert Grübeln, fördert emotio­nale Resi­lienz, hilf­reich bei Depres­sionen oder zur Stär­kung des Wohlbefindens.

Fazit: Verant­wor­tung für sich selbst über­nehmen – durch Achtsamkeit

Diese 10 MBSR Übungen ermög­li­chen einfache, aber wirkungs­volle Zugänge zur Stress­be­wäl­ti­gung im Alltag und mentalen Gesund­heit. Sie unter­stützen Menschen in fordernden Rollen dabei, sich selbst nicht zu verlieren, sondern bewusst Verant­wor­tung für sich selbst zu übernehmen.

Ob am Arbeits­platz, zu Hause oder in belas­tenden Lebens­phasen:
MBSR bietet konkrete Werk­zeuge, die stärken, entlasten und neu ausrichten.

Erfahrungen & Bewertungen zu Julie Shimizu